Nachdem ich hier ein paar alte Laphis mit Altersangabe probiert habe, kommen heute welche dran ohne eine solche...
Laphroaig Quarter Cask
Alk. % vol: 48 | Abfüller: Original | Region: Islay
Das war mein erster "richtiger" und bewusst-getrunkener rauchiger Single Malt, den sich meine Eltern nach ihrer Schottlandreise ca. 2010 zusammen mit dem Lagavulin 16 zugelegt hatten. Meine Freundin (mittlerweile Frau) und ich fanden den - damals bei einem spontanen Whisky-Tasting nach einem Abendessen bei meinen Eltern - schon irgendwie ziemlich heftig, aber auch lecker. Diese sogenannte "Specknote" kam gut an. Nase: Teeriger und leicht kräuteriger Rauch, zarte Vanille, saurer Apfel, etwas Banane. Leicht metallisch/jung. So wirklich "krass" finde ich den mittlerweile nicht mehr ;-) Gaumen: Weich, cremig und süß. Aschiger Rauch und Zitrus. Abgang: Leichtes Kribbeln (von der Eiche?) und leichte Bitterkeit (von der Jugend?). Kommentar: Einfach. Gut. |
Laphroaig Triple Wood
Alk. % vol: 48 | Abfüller: Original | Region: Islay
Hier wird der "Quarter Cask" nochmal zusätzlich in Sherry-Fässern gefinished. Nase: Deutlich voller und intensiver als der "Quarter Cask". Auch ein klein-wenig weniger simpel und "clean". Wieder der berühmte teerige und ölige Rauch. Dazu ordentlich Vanille, Karamell und Sägespäne von schneller und intensiver Faßreifung. Weiter noch Thymianhonig, Heu und Grapefruit. Gaumen: Wieder weich, cremig und süß. Laphroaig hat einfach ein tolles Mundgefühl. Zarte Säure, "milder" Rauch. Abgang: Trockener, aschiger Rauch, Grapefruit, Seetang und leichte Süße. Kommentar: Wirkt deutlich runder und älter als der "Quarter Cask", allerdings auch nicht ganz so ursprünglich. Insgesamt finde ich den "Triple Wood" aber doch etwas besser. |
Laphroaig Lore
Alk. % vol: 48 | Abfüller: Original | Region: Islay
Vatting aus verschiedenen Fasstypen (Bourbon, Sherry, europäische Eiche) und unterschiedlichem Alter (wohl 8 - 21 Jahre). Nase: Der Rauch ist teerig, rußig und enthält ein paar Gumminoten. Dazu cremige Vanille und eine süße Fruchtigkeit nach Pfirsich und Aprikosen. Vielleicht noch eine Rosine mit etwas Marzipan. Wirkt recht gesetzt und edel. Gaumen: Weich, cremig und süß. Der Rauch zieht an. Richtig aschig und rußig. Zitrussäure und schwarzer Pfeffer kommen dazu. Abgang: Trocken, aschig, Teer und Zitrus. Kommentar:Deutlich eleganter als der relativ "laute" Triple Wood. Gefällt mir heute bis jetzt am besten. |
Laphroaig An Cuan Mòr
Alk. % vol: 48 | Abfüller: Original | Region: Islay
Reifung in first-fill ex-Bourbon mit einem zusätzlichen Finish in (frischen oder first-fill?) Fässern aus europäischer Eiche. Nase: Sehr warm. Teeriger Rauch, kokelnde Kräuter wie Eukalyptus, Minze und Thymian. Dazu Vanille, Karamell, Marzipan, Aprikose und Orangenschale. Sehr voll, angenehm und betörend. Hier sind definitiv ein paar alte Fässer drinnen. Gaumen: Und? Na klar: weich, süß und cremig/ölig. Absolut perfekter, milder, kräuteriger Rauch, etwas Seetang und eine schöne ergänzende Säure. Abgang: Es geht weiter mit Rauch, jetzt mehr aschig werdend. Seetang und Kräuter. Begleitet durch diese schöne milde und ölige Süße. Kommentar: Der ist toll! Klarer Favorit des Abends. Durch die vielen Samples, die ich hier auf diesem Blog verkoste, kaufe ich mir sehr selten große Flaschen, aber hier habe ich zugegriffen. Denn laut whiskybase.com war das letzte Batch aus 2015. Wer weiss, wie lange es den noch für ca. 70€ gibt. |
Bildquellen:
Label-Fotos mit freundlicher Genehmigung von www.whisky.de.