Heute geht es das zweite mal auf diesem Blog in die USA. Mein Interesse für Spirituosen hatte 2010 so langsam angefangen; und zwar mit Bourbon! Jack Daniels Single Barrel, Woodford Reserve, Wild Turkey Rare Breed, Elijah Craig 12. Von daher kehre ich immer wieder gerne zu amerikanischen Whiskeys zurück.
Eagle Rare 10 Jahre
Alk. % vol: 45 | Abfüller: Original (Buffalo Trace) | Land: USA, Kentucky
Nase: Für mich absolut dominierend ist eine Gewürznote, die stark an Fenchel-Anis-Kümmel-Tee erinnert. Daneben etwas Klebstoff und Orangensaft und erst dahinter verbergen sich die üblichen Verdächtigen Vanille und Karamell. Gaumen: Hier das gleiche Spiel, wobei Vanille und Karamell deutlich anziehen. Diese Fenchelnote empfinde ich aber leider als absolut irritierend. Abgang: Kräftig und minimal brennend. Keine Veränderung des Charakters. Gegen Ende hin leicht bitter werdend. Kommentar: Hmm... ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, warum so viele Leute begeistert von dem sind!? Ich würde den nicht kaufen für 35€. Aber wie wir ja alle wissen, sind Geschmäcker eben verschieden! |
Jack Daniels "Bottled-in-bond"
Alk. % vol: 50 | Abfüller: Original | Land: USA, Tennessee
Die Bezeichnung Bottled-in-bond ist eine schöne Erfindung. Sie trägt dazu bei amerikanischen Whiskey zu kategorisieren und zu schützen. In Kürze bedeutet b.i.b., dass der Whiskey mindestens 4 Jahre alt ist, mit 50% Alkohol abgefüllt wurde und die Destillate innerhalb einer Saison von einem Masterdistiller gebrannt wurden. Die Regularien gehen noch weiter, aber das würde jetzt hier zu viel und uninteressant werden. Nase: Karamell, Kakaopulver, gebackene Banane, etwas Erdnüsse und dezente Minze. Minimaler Alkohol- und Klebstoffstich. Insgesamt sehr angenehm und warm, aber auch nicht sonderlich spektakulär und intensiv. Gaumen: Süß, warm und süffig mit Karamell, Kakaopulver und Erdnüssen. Dahinter etwas Kirsche. Der Alkohol ist gut eingebunden. Abgang: Karamellisierte Banane satt. Dazu Vanille und Kakao. Hintenraus leichte Eichenbitterkeit. Kommentar: Ein unkomplizierter, süffig-süßer Whiskey, der definitiv eine gute Liga über dem berühmten Old No 7 anzusiedeln ist. |
Jack Daniels Single Barrel Rye
Alk. % vol: 45 | Abfüller: Original | Land: USA, Tennessee
Der erste Rye auf meinem Blog. Rye bedeutet, dass mindestens 51% der Maische aus Roggen besteht. Der Rest ist dann meist Mais, gemälzte Gerste und evtl. Weizen. In diesem Fall ist die Mischung 70% Roggen, 18% Mais und 12% gemälzte Gerste. Nase: Deutlich anders als beim vorherigen Tennessee bzw. "Bourbon". Leicht säuerliches Roggenbrot, floral, fruchtig und leicht parfümiert. Würziger. Karamell, Vanille und Banane sind dennoch nicht zu überriechen, aber es passiert eben noch mehr. Weiter noch Aprikosen, gelbe Pflaumen, etwas Blüten. Gaumen: Cremig und süß. Die Eindrücke aus der Nase ziehen sich fort. Abgang: Hier bäumt der sich nochmal kurz auf udn wird kräftiger. Brot, Karamell, Eichenwürze und Kakaopulver. Kommentar: Ein schöner harmonischer und geschmeidiger "Einsteiger"-Rye, der eine tolle Abwechslung zum Bourbon darstellt. |
Pikesville Straight Rye Whiskey
Alk. % vol: 55 | Abfüller: Original (Heaven Hill) | Land: USA, Kentucky
Und schon folgt der zweite Rye. Dieser wird in der Heaven-Hill-Brennerei hergestellt und ist 6 Jahre alt. Das Label- und Flaschendesign finde absolut gelungen! Nase: Zu Beginn etwas Alkohol und Klebstoff, die aber nach etwas Atmen verfliegen. Dann Eiche, Karamell, Erdnüsse, Haselnüsse, Minze, Holzlack, Lakritz und Leder. Würziger, "dreckiger" und dunkler als der geschmeidige Jack Daniels Rye. Bei der dreckigen Holzlack-Note könnte man glauben da wären ein paar Tropfen Caroni-Rum drinnen. Gaumen: Intensiv und wuchtig. Süß und würzig. Süß aber nicht im Bourbon-Sinne. Karamell, Eiche, gebackene Banane, etwas Rosinen. Sehr kraftvoll. Abgang: Würziger Schub zu Beginn, dann kommen mehr und mehr Karamell und gebackene Banane. Beim Ausklingen kommt nochmal ein leicht bitterer Eichenschub nach. Kommentar: Tolles, kraftvolles Teil! Mein Favorit des Abends. |
Bildquellen:
Label-Fotos mit freundlicher Genehmigung von www.whisky.de.
