Donnerstag, 4. April 2019

Ein Sack voll Foursquare-Rums aus Barbados


Foursquare 17 Jahre, Whisky Warehouse, 46%

Einzelfaß eines deutschen unabhängigen Abfüllers. Vermutlich Vollreifung oder lange Teilreifung in Europa. Die Nase ist recht leicht mit Kokos, etwas Mandeln und Rosinen. Leichte Alkoholnote. Im Mund wird es etwas kräftiger mit einem angenehmen Mix aus Süße und Würze. Vanille, Karamell, leichte Fruchtigkeit und leicht bittere Eiche. Der kurz bis mittel-lange Abgang wird zunehmend trockener und bitterer. Insgesamt recht unspektakulär.
76 Punkte

Foursquare 2004, 11 Jahre ex-Bourbon, Original-Abfüllung, 59%

Hier haben wir es mit einem Mix aus Pot- und Column-Still zu tun mit 11 Jahren Reifung auf Barbados. Die Nase spielt in einer ganz anderen Liga als beim Vorgänger. Zum einen "klassische" Melasse-Rum-Aromen wie Vanille, Karamell, Kokos, tropische Früchte und Rosinen. Dazu aber noch eine gewisse Agricole-artigkeit mit erdigen und grasigen Noten. Im Hintergrund ist noch eine leichte Teer-Note, die ganz weit entfernt an Caroni erinnert. Sehr schöne und komplexe Nase. Im Mund breitet sich sofort eine intensive natürliche Süße aus mit Karamell, Rosinen und Lakritz. Dazu kommt eine schöne Eichenwürze. Der Abgang ist dann lang und wärmend mit etwas mehr von den dreckigen Aromen wie Teer. Sehr schöner Rum und für mittlerweile ca. 60-65€ immernoch ein super PLV.
84 Punkte

Foursquare 13 Jahre 2005/2018, Rasta Morris, 64.4%

Der Rum lag zuerst 11 Jahre lang auf Barbados, bevor er für die restlichen 1-2 Jahre in einem first-fill-Bourbon-Faß in Europa verbrachte. Die Nase wird zuerst von einer starken Klebstoffnote dominiert. Nach Zugabe von Wasser braucht der Rum etwas Zeit, damit der Kleber zum Großteil verschwindet. Etwas bleibt dennoch. Dann zeigt sich eine dunklere und schwerere Nase als beim 2004er. Viel Karamell, Waldhonig, Rosinen, Kokos und Sägespäne. Im Mund sehr intensiv und natürlich Süß mit Honig, Karamell, Eiche und einer leichten Nussigkeit. Der mittel-lange bis lange Abgang wird noch nussiger und bleibt angenehm süß und wärmend mit einer deutlichen Eichenwürze. Der 2004er hat mir besser gefallen, weil er komplexer und "frecher" war. Außerdem stört mich hier tatsächlich etwas die Klebstoffnote, die nicht vollständig verschwindet. Trotzdem ein guter Rum!
82 Punkte

Foursquare Triptych (2016), Original-Abfüllung mit Velier, 56%

Blend aus Foursquare Pot- und Column-Still-Rums, die in ex-Bourbon, ex-Madeira und neuen Eichenfässern lagen. Der Grundcharakter der Nase erinnert wieder mehr an den 2004er. Etwas mehr Eiche mit Möbelpolitur, was vermutlich an den teils frischen Fässern liegt. Dazu eine leicht bittere Nussigkeit. Im Mund ist der Unterschied zum 2004er dann größer. Süßer Nougat mit einer süß-säuerlichen Weinnote. Dazu eine leicht muffig-staubige Note wie Zeitschriften aus Umweltpapier. Der mittel-lange Abgang ist auf der süß-würzigen Seite. Ich hatte nur noch einen kleinen Sample-Rest übrig für diesen Post, von daher ist das hier mir Vorsicht zu genießen. Die beiden Vorgänger haben mir aber besser gefallen.
81 Punkte

Foursquare Principia (2017), Original-Abfüllung mit Velier, 62%

Blend aus Foursquare Pot- und Column-Still-Rums, die 3 Jahre in ex-Bourbon und anschließend 6 Jahre in ex-Sherry-Fässern lagen. In der Nase zeigt sich keine Sherry-Bombe. Richard Seale brennt die Sherry-Fässer wohl vor dem Befüllen nochmal aus. Dennoch merkt man den Sherry-Einfluss durch eine schöne Nussigkeit, Trockenfrüchte und Weihnachtsgewürze. Die Nase wirkt etwas "staubig" und muffig. Die Noten von Vanille, Karamell und Kokos sind hier eher zurückhaltend. Im Mund cremig, süß und intensiv mit Rosinen, Karamell, Nüssen und Weihnachtsgewürzen. Der Abgang bietet nichts neues und wird leicht ganz bitter am Ende. Nicht übermäßig komplex, aber lecker. Der Preis war/ist leider übertrieben mit 120-150€, aber das bewerte ich hier nicht.
82 Punkte

Foursquare Destino (2017), Original-Abfüllung mit Velier, 61%

Blend aus Foursquare Pot- und Column-Still-Rums, die 12 Jahre in ex-Madeira und anschließend 2 Jahre in ex-Bourbon-Fässern lagen. Quasi ein Bourbon-Finish ;-)
In der Nase habe ich eine volle Ladung Pflaumen mit Zimt, Möbelpolitur, Vanille und Karamell. Klietschiger und saftier Kuchen. Guter Anfang! Dahinter wieder etwas Teer. Im Mund geht das genauso weiter. Sehr intensiv, natürlich süß, pflaumig fruchtig und leicht nussig. Dazu etwas Leder und Tabak. Der Abgang ist wärmend und lang. Pflaumen, Zimt, Rosinen und Nüsse. Mhhhh!
88 Punkte