Mittwoch, 15. April 2020

3 junge, rauchige Bunnahabhains


Zur Transparenz: Das Sample des 5-jährigen "The war of the Peat" sowie die Schottland-Destillerie-Karte des heutigen Posts wurden mir von "whic (UG)" kostenfrei zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür an dieser Stelle; ich habe mich sehr gefreut! Es wurde aber seitens des Sponsors keinerlei Vorgaben gemacht wie, wann und ob ich das Material hier auf dem Blog bespreche. (Link zu whic.de)

Nach einer längereren Pause in der Serie "The War of the Peat" von whic.de geht es rauchig weiter mit einem 5-jährigen Bunnahabhain von Islay. Um ihn besser einordnen zu können, habe ich zwei alterslose (und vermutlich auch sehr junge) "Bunnas" aus meinem Sampleschrank rausgesucht...
Bunnahabhain Mòine
Original, 46,3%,
Reifung in ex-Bourbon-, ex-Sherry und ex-Rotwein-Fässern.
NASE: Trotz der 3-fach-Reifung recht simpel und jugendhaft. Vegetaler Rauch (nasses Gras und Heu), Zitrus, leichte Sherry- und Rotweinanklänge im Hintergrund.

GAUMEN: Der Rauch wird stärker und etwas rußiger. Ansonsten süß-sauer mit einem eher leichten und wässrigen Mundgefühl.

ABGANG: Wird öliger und deutlich süßer. Der Rauch blitzt kurz leicht aschig auf und wird dann von der Süße verdrängt.

KOMMENTAR: Kann man definitiv trinken, muss aber auch nicht unbedingt sein ;-).
75/100
Bunnahabhain
Toiteach A Dhà
Original, 46,3%,
Reifung in ex-Bourbon-, ex-Sherry-Fässern.
NASE: Der Sherryeinfluss ist deutlich spürbar mit Nüssen, Nougat, Liebstöckel und Rosinen. Dahinter liegt eine maritim-vegetale Rauchigkeit. Die Kombination aus Sherry und Rauch switcht ab und an in Richtung Gummi. Klingt vielleicht sonderbar, aber das hatte ich schon öfters.

GAUMEN: Kräftiger, würziger und etwas intensiver als der Mòine. Insgesamt spiegeln sich 1:1 die Eindrücke aus der Nase wieder.

ABGANG: Zuerst nussig-süß (Nougat), dann wird der Rauch doch zunehmend stärker und es wird leicht astringierend.

KOMMENTAR: Gefällt mir deutlich besser als der Mòine und ist auch ein gutes Stück süffiger.
80/100
Bunnahabhain Staoisha 2014/2020 5 Jahre
"The War of the Peat III"
whic.de, 60,4%,
Reifung in einem Hogshead, das zuvor erneut ausgebrannt wurde. Abgefüllt wurden 295 Flaschen.
NASE: Spürbarer Rauch, aber keine Rauchbombe. Der Rauch geht wie bei den Vorgängern in eine vegetale, maritime Richtung mit Seetang und nassem Heu. Nicht medizinisch oder teerig. Dann Karamell, Vanille, Marzipan, Nougat und reife Birnen. Der Alkohol ist anfangs leicht zu spüren, aber das verfliegt mit etwas Atmen. Deutlich reifer, voller und komplexer als die beiden Vorgänger.

GAUMEN: Kräftig. Öliges und süßes Mundgefühl. Marzipan, süß-reife Birnen, Kekse und ein schöner würzig-vegetaler Rauch. Der Whisky drückt zwar ordentlich auf die Zunge, aber es wird nicht unangenehm. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden.

ABGANG: Der Rauch wird etwas aschiger, während die Süße und Öligkeit bleiben.

KOMMENTAR: Ein Tropfen Wasser tut dem ganz gut. Die Nase öffnet sich etwas mehr und am Gaumen und im Abgang wird der Druck etwas genommen. Es entsteht ein cremig-süßes Mundgefühl mit viel Marzipan-Nougat. Echt gefährlich lecker!
86/100