Mittwoch, 8. Juli 2020

Whic.de - "Amazing Whiskies" I und II


Zur Transparenz: Die Samples des heutigen Posts wurden mir von "whic (UG)" kostenfrei zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür an dieser Stelle; ich habe mich sehr gefreut! Es wurde aber seitens des Sponsors keinerlei Vorgaben gemacht wie, wann und ob ich das Material hier auf dem Blog bespreche. (Link zu whic.de)
Whic.de hat diesen Sommer eine neue Abfüllungsserie gestartet. "Amazing Whiskies" nennt sie sich und soll über die Länge von 30 Abfüllungen erscheinen. Die ersten beiden - die bereits erschienen sind - probiere ich heute. Das Design, welches im Superhelden-Comic-Vintage-Trash-Look gehalten ist, gefällt mir schonmal von allen Whic-Serien mit Abstand am besten.
Glenrothes 22 Jahre
Amazing Whiskies I
whic.de, 58,8%, Sherry-Butt
NASE: Gesetztes Sherrybrett. Pflaumenmarmelade, getrocknete Feigen, Rosinen, Kakao, geröstete Nüsse, Liebstöckel und Leder strömen warm, dunkel und süß-würzig aus dem Glas. Anfangs ein leichter Alkoholschleier, was bei knapp 60% nicht sonderlich verwundert. Mit etwas Wasser kommen Apfel- und Birnenschalen dazu.

GAUMEN: Kraftvoller Antritt, der etwas die Aromen überdeckt. Ich gebe etwas Wasser dazu: Besser. Deutlich cremiger mit Feigen, Rosinen, Malz und Leder. Nach ein paar Schlücken dominiert die Bitterkeit der Eiche und es spielen vermehrt die Gewürze des Abgangs mit rein.

ABGANG: Zuerst noch cremig und dann immer würziger, trocken und leicht bitter mit Kaffee, Leder, Muskat, Piment und Liebstöckel. Hier macht sich die Eiche sehr deutlich bemerkbar.

KOMMENTAR: Ein kraftvoller, aromatischer und auch fordernder Whisky. Ich muss ganz klar sagen: Hierfür muss man in der Stimmung sein. Ein großzügig eingeschenkter Dram könnte gegen Ende zu bitter werden.
86/100
Inchgower 21 Jahre
Amazing Whiskies II
whic.de, 59,3%, Sherry-Finish
NASE: Deutlicher Unterschied zum Glenrothes. Hier dominiert der Ex-Bourbon-Charakter der Hauptreifung. Gebackene Äpfel mit Karamell, Vanille und Zimt. Dazu Gebäcknoten. Das Sherry-Finish macht sich eher unterschwellig durch etwas Pflaumen, Trockenfrüchte und Nüsse bemerkbar. Auch eine sehr einladende und aromatische Nase! Empfinde ich in Anbetracht der vielen Sherryreifungen auf dem Markt als die spannendere und abwechslungsreichere. Auch hier habe ich anfangs einen leichten Alkoholschleier.

GAUMEN: Cremig, ölig, süß und intensiv. Ex-Bourbon ist weiterhin das Hauptthema. Die Noten der Nase werden hier fortgeführt, wenn auch nicht in vollem Umfang, was ja meistens der Fall ist. Sherry spielt hier wieder die zweite Geige, ist aber stellenweise etwas stärker als noch in der Nase.

ABGANG: Toffee, Erdnüsse und Zimt. Anfangs süß und dann eher trocken ausklingend. Hier habe ich teilweise das Gefühl ich hätte gerade einen Bourbon runtergeschluckt.

KOMMENTAR: Auf jeden Fall zugänglicher und süffiger als der Glenrothes, da dieser hier nicht so bitter ist. Eine schöne Abwechslung zu den vielen Sherrybomben zur Zeit. Qualitativ sehe ich aber beide gleichauf.
86/100